Immobilie finanzieren: Deinen Traum vom Eigenheim wahr werden lassen

|

Paar zieht in die erste eigene Immobilie ein
Das Wichtigste zum Thema Immobilienfinanzierung

Lesezeit: ca. 6 Minuten

  • Die Preise für Immobilien sind stark angestiegen. Dennoch haben knapp 69 Prozent der Menschen in Europa ein Eigenheim.
  • Eine Immobilie ist auch heutzutage eine sinnvolle Altersvorsorge und Investition für die Zukunft.
  • Für deine neue Immobilie ist es wichtig, dein Budget zu kennen. 20 Prozent der Gesamtkosten solltest du mit deinem Eigenkapital abdecken.
  • Du kannst für die Finanzierung zwischen verschiedenen Hypotheken wählen.

Endlich raus aus der Mietwohnung und rein ins eigene Haus mit Garten. Die vier Wände so einrichten, wie du es magst – ohne deine Vermieterin oder Vermieter um Erlaubnis zu fragen. Damit der Traum vom Eigenheim nicht zu einem Alptraum wird, ist die richtige Planung und Finanzierung wichtig. Wie du dir trotz steigender Zinsen den Wunsch von den eigenen vier Wänden verwirklichen kannst, erfährst du hier.

Viele Menschen möchten im Alter mietfrei wohnen. Die Voraussetzung dafür? Eine eigene Immobilie. Ob Eigentumswohnung, Einfamilienhaus oder Bungalow – die Auswahl an Eigenheimen ist gross. Doch eine passende Immobilie zu finden und zu finanzieren, ist leichter gesagt als getan.

Die Immobiliensituation in Europa

Der Leitzins in der EU ist auf einem neuen Höchststand seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Die steigenden Zinsen haben einen direkten Einfluss auf die Bauzinsen – und somit auf den Immobilienmarkt in Europa. Laut einer Untersuchung von Eurostat aus dem vergangenen Jahr wohnen 30,9 Prozent der Menschen in der EU zurMiete. Ganze 69,1 Prozent haben eine eigene Immobilie. Die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer einer Immobilie gibt es in Rumänien, in der Slowakei und in Kroatien. In diesen Ländern besitzen mindestens 91 Prozent der Menschen ein Eigenheim. In der Schweiz leben stattdessen die meisten Menschen zur Miete – knapp 58 Prozent zahlen Miete und nur 42 Prozent haben ein Eigenheim.

Doch Wohnen und Bauen ist teuer. Die hohen Energiekosten und steigenden Preise für Baumaterialen sowie Arbeitskosten haben die Preise in die Höhe getrieben. Eine Untersuchung des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2022 zeigt: Die Preise für Wohnen und Bauen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Der höchste Anstieg ist bei den Baupreisen zu sehen. Diese sind im Jahr 2022 um durchschnittlich 8 Prozent gestiegen. Doch auch am Wohnungsmarkt ist ein deutlicher Trend nach oben zu sehen: Die Mietpreise sind im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gestiegen, die Immobilienpreise sogar um knapp 6 Prozent.

Junges Paar sitzt auf dem Bett – Immobilienfinanzierung planen

Die Immobilie als Investition

Ein eigenes Haus gilt als Investition für die Zukunft. Bei den hohen Immobilienpreisen stellt sich jedoch die Frage: Lohnt sich der Kauf einer Immobilie? Was spricht dafür? Was spricht dagegen?

Eine Immobilie ist vor allem eins: Eine sinnvolle Altersvorsorge. Die eigenen vier Wände kannst du nach deinen Vorstellungen gestalten und einrichten. Sind Kinder geplant? Dann plane direkt Kinderzimmer mit ein. Willst du in dem Haus alt werden? Baue direkt ein geräumiges und barrierefreies Badezimmer ein. Das erspart dir spätere Sanierungen oder Umbauarbeiten. Sobald die Immobilie abbezahlt ist, hast du automatisch mehr Geld im Portemonnaie. Schliesslich brauchst du keine Miete mehr zu zahlen.

Ein Eigenheim ist nicht nur eine Altersvorsorge – sondern auch ein Inflationsschutz. Besonders eine hohe Inflation reduziert mit der Zeit deine Kaufkraft. Dein Geld verliert an Wert und du kannst dir weniger dafür kaufen. Eine Immobilie ist als Sachwert grundsätzlich vor einer Teuerung geschützt. Sie verliert in der Regel nicht an Wert, sondern steigert ihn über die Zeit.

Wie viel darf eine Immobilie kosten?

Du solltest vor dem Kauf wissen, was du dir leisten kannst. Die passende Immobilienfinanzierung findest du dadurch einfacher – und kannst besser planen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um dein Budget zu errechnen. Wie funktioniert es am besten? Die einfachste Methode ist, einen Budgetrechner zu nutzen und deine Zahlen einzutragen. Dazu solltest du folgende kennen:

Die monatlichen Einnahmen und Ausgaben

Wie hoch ist das monatliche Nettoeinkommen und gibt es noch andere Einnahmequellen? Familienzulagen oder Einkünfte aus Vermietung sind einige Beispiele. Wie hoch ist die monatliche Warmmiete? Welche anderen Fixkosten gibt es?

Die monatliche Rate

Wie viel kannst und willst du jeden Monat als Rate zahlen? Als Faustregel gilt: Die Monatsrate sollte maximal 35 Prozent deines monatlichen Nettohaushaltseinkommens sein. Bei einem Nettoeinkommen von 6.000 CHF entspricht das einer monatlichen Rate von 2.100 CHF.

Das Eigenkapital

Hast du Eigenkapital? Dazu zählt das Vermögen auf der Bank, Wertpapiere oder Fonds, und Kapital aus der beruflichen und privaten Vorsorge.

Die Nebenkosten

Welche Nebenkosten entstehen beim Kauf? Je grösser die Wohnfläche ist, desto höher sind die regelmässigen Wohn- und Betriebskosten. Auch die Lage der Immobilie hat einen grossen Einfluss auf die Nebenkosten. Kosten, wie die Handänderungssteuer oder die Notariatsgebühren, sind ortabhängig.

Unser Tipp: Dein Eigenkapitalanteil sollte mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten der Immobilie betragen. Ein zu geringer Eigenkapitalanteil ist riskant. Viele Banken fordern einen bestimmten Anteil. Ohne diesen kann der Kredit nicht genehmigt werden.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Du kennst dein grobes Finanzierungsbudget und weisst, wie viel Geld du monatlich als Rate zahlen kannst? Zeit die passende Immobilienfinanzierung zu finden. Eine solide und gut organisierte Finanzierung ist ausschlaggebend. Du kannst zwischen verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten wählen. Die Art der Finanzierung hängt stark von der Darlehensform, dem Auszahlungszeitpunkt und der Rückzahlungsartab. Wir stellen dir die häufigsten Möglichkeiten der Immobilienfinanzierungen vor:

Paar tanzt mit Hund zusammen im neuen Haus – Baufinanzierung

Das Eigenkapital

Die schnellste Art der Immobilienfinanzierung ist durch Eigenkapital. Je höher der Anteil an Eigenkapital ist, desto weniger Kredit solltest du für die Finanzierung aufnehmen – und desto günstiger wird der Kredit. Allerdings haben die wenigsten Personen ein hohes Eigenkapital zur Verfügung. Wichtig ist: Je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto niedriger sind die monatlichen Raten.

Die Hypothek

Reicht das Eigenkapital für die Traumimmobilie nicht, nehmen viele Schweizerinnen und Schweizer eine Hypothek bei einer Bank auf. Banken finanzieren in der Regel bis zu 80 Prozent des Kaufpreises der Immobilie. Dabei wird zwischen zwei Hypotheken unterschieden: Die erste Hypothek finanziert bis zu 67 Prozent des Immobilienwertes und weitere 13 Prozent können mit einer zweiten Hypothek finanziert werden. Für die erste Hypothek fallen Zinsen an, die entweder fest oder variabel sind. Für die zweite Hypothek fallen Zinsen und Amortisationskosten an. Diese sollten innerhalb von 15 Jahren oder beim Erreichen der Pensionierung in Raten abgezahlt werden. Die Rückzahlung bezeichnet man als Amortisation. Bei Hypotheken kannst du grundsätzlich zwischen drei Varianten wählen: Festhypothek, variable Hypothek und SARON-Hypothek

1. Die Festhypothek

Bei einer Festhypothek handelt es sich um einen klassischen Immobilienkredit. Für die gesamte Darlehenslaufzeit zahlst du eine feste Rate. Die Rate ist bis zum Ende der Zinsbindung, also die Dauer des vereinbarten Zinssatzes, fix. Dein monatliches Budget kannst du dadurch sicher und langfristig planen. Wie lange die Sollzinsbindung bestehen soll, kannst du festlegen. Längere Zinsbindungen sind in der Regel teurer.

2. Die variable Hypothek

Die Zinsen der variablen Hypothek orientieren sich am Markt und können entsprechend schwanken – sowohl nach oben als auch nach unten. Variable Hypotheken haben in der Regel keine festgelegte Laufzeit und sind kurzfristig kündbar. Sinken die Zinsen am Markt,  profitierst du davon. Steigen die Zinsen wieder, kannst du die variable Hypothek unter Umständen in eine Festhypothek umwandeln.

3. Die SARON-Hypothek

Die SARON-Hypothek (Swiss Average Rate Overnight) ist eine kurzfristige Geldmarkthypothek mit einer regulären Laufzeit von bis zu 12 Monaten. Die Zinsen richten sich ebenfalls nach dem Geldmarkt und schwanken stark. Kurzfristige Finanzierungen sind für eine SARON-Hypothek somit besser geeignet als langfristige Finanzierungen.

Entdecken Sie unsere spannenden Beiträge

Frau steht mit Auto am Strassenrand und hat eine Panne

| OVB Vermögensberatung (Schweiz) AG

Marderschäden am Auto oder Haus: Das musst du tun

Die kalten Wintermonate sind vorbei, der Frühsommer naht und bringt ungebetene Gäste: Marder. Marderschäden sind nicht nur ärgerlich, sondern können vor allem eines sein: teuer. Ob durchgebissene Kabel im Motorraum oder Geräusche auf dem Dachboden – Marderspuren sind vielfältig. Doch wie schützt du dein Auto oder Haus am besten? Wir haben die wichtigsten Infos und Tipps zu dem Thema zusammengefasst.

Mutter hält ihr Baby in der Luft vor einem See

| OVB Vermögensberatung (Schweiz) AG

Lebensversicherungen: So sicherst du deine Familie finanziell ab

Die eigene Familie finanziell absichern oder für das Alter sparen? Warum nicht beides zeitgleich? Eine Lebensversicherung macht es möglich, denn sie kombiniert beide Produkte. Doch welche Versicherung lohnt sich in deiner Situation? Ob fondsgebundene Lebensversicherung oder Risikolebensversicherung – wir haben die wichtigsten Infos und Tipps zu dem Thema zusammengefasst.